Daten in einer leicht verständlichen und grafischen Form zu präsentieren, wird bei ständig wachsenden Datenmengen eine zunehmende Herausforderung in Unternehmen, in der Forschung und bei öffentlichen Stellen. Um die Bedeutung, die sich in Daten befindet, herauszuarbeiten und verständlich zu machen, werden sie in Form von Diagrammen und Karten dargestellt.
Die Stadt Wien macht Daten zugänglich, die für die Bevölkerung von großem Interesse sind. Lekton hat mit ViennaViz eine browserbasierte Applikation entwickelt mit der Diagramme erstellt, gestaltet, gespeichert und eingebettet werden können. Die Benutzer:innen der Applikation sind flexibel in der Auswahl der Daten und der Form der Darstellung (Karte, Säulen, Balken …).
Fertige Diagramme können mittels iframe auf einer Website eingebettet werden, ein paar Beispiele:
Die Wirkungscontrollingstelle des Bundes eröffnet allen Bürger:innen zweimal im Jahr einen aktualisierten Einblick in die Datenwelt der Verwaltung der obersten Organe im Staat (Ministerien, Parlamentsdirektion, Volksanwaltschaft, usw.). Es handelt sich um zwei zeitversetzte Berichte aus den Bereichen Wirkungsorientierung und wirkungsorientierte Folgenabschätzung, die unter einander verbunden sind. Über die Jahre festgelegte Ziele (Wirkungsziele, Kennzahlen, Budgetmaßnahmen) werden mehr oder weniger erfüllt und diese Evaluierungsdaten der Öffentlichkeit transparent kommuniziert. 2015/2016 hat Lekton dafür einen automatisch generierten Onlinebericht entwickelt. Auf der Website Wirkungsmonitoring gibt es als Einstieg eine dynamische Abwandlung eines radialen Baumdiagramms. Im Hintergrund verknüpft Lekton die Daten aus beiden Berichten der Wirkungscontrollingstelle mit den bestehenden Daten aus vorigen Jahren zu einem Graphen. Es wird immer nur ein Teil dieses Graphen dargestellt, um der üblichen Unübersichtlichkeit bei Netzwerkdiagrammen entgegen zu wirken. Interessierte können diese Daten aber wie in einem “Tauchgang” interaktiv erforschen. Zu jedem Wirkungsziel und zu jeder Maßnahme gibt es darüber hinaus eigene generierte Webseiten, die die Erfolgskriterien, inklusive Zeitreihendiagrammen der Entwicklung über die Jahre, in einer eigens entwickelten graphischen Sprache möglichst einfach offen legen. Seit vielen Jahren wächst nun dieser komplexe Bericht automatisch, belastbar und resilient.
Im Rahmen der Sonderaustellung „Die Zukunft der Stadt. weiter_gedacht_“ im Technischen Museum Wien hat Lekton animierte Visualisierungen zu kuratorisch ausgewählten Themen der Ausstellung auf Basis von Open Data-Quellen verschiedener Metropolen gestaltet. Die Visualisierungen wurden in einem Black-Cube auf dem Dach des Sonderaustellungsgebäudes gezeigt.
Daten sind per se immateriell, eine Abstraktion. So wurde eine Datenvisualisierung entwickelt, die sich bewusst vom Rest der Ausstellung abhebt. Wie in einem “kartesischen Theater” (im Kopf eines Beobachters sitzt ein kleinerer Betrachter und sieht als Homunkulus, was so durch die Augen des Ersten kommt) besinnen sich die Besucher:innen und wachsen gleichzeitig über sich hinaus. Vom hier und jetzt in der Umgebung des Technischen Museums führt die interaktive Präsentation in einer Schleife in den Weltraum, dann in eine globale Überschau und schließlich über die Daten aus europäischen Städten zurück an den Ursprung: Sensoren, welche in Echtzeit Temperatur, CO2-Gehalt oder Luftfeuchtigkeit im Ausstellungsbereich messen. Man sieht unterschiedliche Grafiken auf zwei Bildschirmen. Diese Bilder ergänzen sich. Hinter jedem “Hauptbild” kann darüber hinaus ein “Gegenschuss” über einen Touch-Screen ausgewählt werden. Hinter Daten verstecken sich weitere Daten: Diebstähle hinter Besitzverhältnissen oder eine Bevölkerungsentwicklung, die in Wien mit den historischen Verläufen der Donau und den Energieflüssen in der Stadt korrespondiert. Die Interaktion ist minimal gehalten, so dass auch bei größerem Andrang die meditative Stimmung und die Reflexion über die Daten nicht gebrochen werden. Was haben uns Daten eigentlich zu sagen? Das muss jede für sich entscheiden.
Der genderATlas ist ein Online-Atlas, der Daten, Indikatoren und Informationen zu den lebensweltlichen Realitäten von Frauen und Männern interaktiv aufbereitet und visualisiert. So kann man beispielsweise sehen, dass in Österreich viele hochqualifizierte Frauen leben, sich das aber nicht im Einkommen niederschlägt und sie auch in der heimischen Politik unterrepräsentiert sind. Das Projekt wurde von Lekton-Mitglied Manuela Schmidt in ihrer Zeit als TU-Wien-Forschungsassistentin initiiert und geleitet.
Angelehnt an den österreichischen Pionier in der Datenvisualisierung, Otto Neurath, ist diese Animation zur Darstellung der Wohnsituation in Wien im frühen 20. Jahrhundert. Otto Neurath hat Zahlen und Fakten über eine reduzierte und schöne Gestaltung einem breiten Publikum zugänglich gemacht.
Lekton Mitglied Max Limbeck gemeinsam mit David Eisl, Lenja Gathmann, Günther Hauser, Max und Christoph Limbeck-Lilienau, Luz Olivares Capelle, Damaris Richerts, Theda Schifferdecker, Alexander Tschernek, Mirjam Unger